John Rutter (*1945) studierte Musik am Clare College in Cambridge und war von 1975 bis 1979 dessen Musikdirektor. Er gründete mit den Cambridge Singers seinen eigenen Kammerchor, der hauptsächlich für Plattenaufnahmen zusammenkommt.
Rutter gilt gegenwärtig als einer der bedeutendsten und populärsten Komponisten von Chor- und Kirchenmusik. Eine vielschichtige Harmonik und Rhythmik, die auch Jazz-Elemente aufnimmt, und ein großer melodischer Erfindungsreichtum geben Rutters Musik suggestive Kraft. Dabei werden auch textliche und melodische Zitate aus weit zurückliegenden Epochen auf überraschend frische Art eingearbeitet.
Sein Auftragswerk für das goldene Thronjubiläum von Königin Elisabeth, eine Vertonung des 150. Psalms, kam 2002 beim Erntedankgottesdienst in der St Paul’s Cathedral in London zur Uraufführung.
1974 vertonte Rutter, wie viele Komponisten vor ihm, den lateinischen Text des Gloria aus der Liturgie. Im Original für Chor, großes Blechbläserensemble, Orgel und Schlagwerk gesetzt ist dabei der volle, mit 4 Trompeten, 3 Posaunen und Tuba besetzte Bläsersatz besonders prägend. Diese Besetzung verleiht dem Gloria eine enorme Klangfülle, die die Herrlichkeit (lat. gloria) gleichsam hörbar macht. In späteren Bearbeitungen setzte er auch Klavier oder Streicher als begleitende Instrumente ein.
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